Reiselust der Ostdeutschen trotzt Wirtschaftskrise
Auch in Zeiten der Wirtschaftskrise haben die Deutschen Lust auf Reisen und Urlaub: Laut Aussge des Professors für Tourismus-Management an der Hochschule Harz, Karl Born, sei insbesondere die Reiselust der Sachsen, Sachsen-Anhalter und Thüringer auch in Krisenzeiten ungebrochen. Gegenüber MDR Info sagte Born am Sonntag, die Menschen buchten zwar noch, versuchten jedoch im Urlaub vor Ort zu sparen.
Die Menschen würden beispielsweise abends an den Bars weniger trinken und auch beim Wein eine günstige Variante bevorzugen. All-inclusive Reisen lägen in dieser Saision ganz weit vorn, da sie den Menschen eine gewisse Sicherheit garantieren würden. Nicht eingeplante Kosten würden bei All-inclusive-Reisen selten anfallen. Zahlen nannte Born jedoch nicht.
2009 gab es deutlich mehr Last Minute-Buchungen
Im Jahr 2009 sei ein Großteil der Reisen extrem spät gebucht worden. Im Last Minute-Bereich lägen die Zuwächse deutlich im zweistelligen Bereich. Erst einmal hätten die Menschen abgewartet, ob sie im Sommer noch Arbeit haben und dementsprechend einen Urlaub überhaupt finanzieren könnten.
Urlaub vor der eigenen Haustür sei für die Deutschen jedoch keine Alternative zum Urlaub im Ausland. Zwei Drittel der Deutschen ziehe es nach wie vor zu Reisen in fremde Länder.
Kurzurlaub und Wochenend-Ausflüge haben hingegen drastisch nachgelassen
Dennoch ist die Wirtschaftskrise nicht spurlos an den Deutschen und ihren Reiseplänen vorbei gezogen. Born erklärte, dass die Deutschen nun häufiger auf Zweit- oder Dritt-Urlaub verzichten würden und beispielsweise kurze Ausflüge über Billig-Airlines stark nachgelassen hätten. Die Chance auf ein verängertes Wochenende in der Region steige somit an. Insbesondere Mitteldeutschland weise noch viele unentdeckte Schätze wie Rhön, Eichsfeld oder Vogtland auf.
Born sagte weiter, dass Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen als Tourismusregionen nur dann eine Chance hätten, wenn sie ihre Kultur und Naturschönheiten zusammen vermarkteten. Sonst würde es schwer für sie werden, gegen die beliebtesten Urlaubsregionen wie Bayern oder die Nord- und Ostseeküste zu bestehen. Laut Born müsse Mitteldeutschland nicht aus der Position der Stärke, sondern aus der Position des Verfolgers agieren.
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