November 12th, 2012 by admin



Die Lufthansa bestätigte Mitte Oktober 2012, dass sie Direktflüge innerhalb des Kontinents ab Januar des nächsten Jahres nur noch über die nunmehr hauseigene Billigfluglinie Germanwings abzuwickeln plane.

Man wolle das Angebot im sogenannten „Low-Cost-Segment“, was so viel heißt wie „günstig, aber dabei nicht billig“, positionieren. Ausgenommen davon seien die Drehangelpunkte Frankfurt am Main sowie auch München, die weiterhin nur durch die Lufthansa selbst bedient werden sollen. Laut Medienberichten befürchtet nun aber die Gewerkschaft „Unabhängige Flugbegleiter Organisation“ (UFO) aufgrund dessen Stellenabbau sowie eine geringere Entlohnung der Mitarbeiter.

Die Umstrukturierung der Lufthansa betrifft etwa 300 Piloten sowie über 1.100 Flugbegleiter. Spiegel Online berichtete im Oktober, dass die Mitarbeiter der größten deutschen Fluggesellschaft sich nun wegen schlechterer Arbeitsbedingungen und ebensolcher Gehälter sorgen, da sich die Airline mit diesem Schritt dem deutlich niedrigeren Niveau von Billigfluglinien annähern wolle. Die Gewerkschaft UFO teilte Spiegel Online mit, dass der Konzern bereits während der Tarifverhandlungen der Flugbegleiter mit Stellenabbau gedroht habe. Den Schlichtungsversuchen zwischen der Airline und dem Flugpersonal wurden dadurch neue Steine in den Weg gelegt. Vor einigen Wochen erst hatte die Gewerkschaft der Flugbegleiter mehrere Streiks mit erheblichen Konsequenzen für den Flugverkehr organisiert.

Bis dato fliegt Germanwings von den Flughäfen Düsseldorf, Stuttgart, Hamburg, Hannover und Berlin aus rund 90 Ziele in Europa sowie in Nordafrika an. Der Lufthansa-Konzern plant nun, den deutschen Markt über Germanwings zu bedienen. Die Kernmarke soll sich in Zukunft auf Langstreckenflüge ab Düsseldorf, München und Frankfurt/Main konzentrieren. Im Europa-Geschäft fuhr die Lufthansa in den vergangenen Jahren ständig Verluste ein. Das zusätzliche Angebot und das neue Markengesicht von Germanwings werden in diesen Tagen entwickelt und im Laufe des Dezember 2012 noch vorgestellt werden. Das Konzept „Günstig, dabei aber nicht billig“ soll laut Lufthansa-Vorstandsvorsitzendem Christoph Franz neben Urlaubern vermehrt auch Geschäftsreisende ansprechen.

Der Name sowie die Führung der Germanwings-GmbH bleiben aber auch weiterhin unverändert. Thomas Winkelmann, der Geschäftsführer von Germanwings, peilt schwarze Zahlen für die Airline ab dem Jahr 2015 an. Das letzte Mal hatte die Airline 2009 positiv bilanziert. Um die 30 Flugzeuge, die bisher für die Lufthansa auf Strecken des Direktverkehrs eingesetzt worden sind, werden ab kommendem Januar auf Germanwings übergehen.





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